„Es ist kein Verbrechen, Menschen zu retten“ – Situation in Internierungslagern in Libyen weiterhin katastrophal
Eine Ermittlungsrichterin im italienischen Agrigent hat am Dienstagabend laut Medienberichten den Hausarrest gegen Carola Rackete, die Kapitänin der „Sea-Watch 3“ aufgehoben.
Dazu erklärt Katja Carson, stellvertretende Geschäftsführerin von Ärzte ohne Grenzen in Deutschland:
„Wir freuen uns, dass Carola Rackete wieder frei ist. Doch wir sind erschüttert über die staatlichen Maßnahmen gegen die Sea-Watch-Crew in den vergangenen Tagen. Wir erleben eine gezielte Kriminalisierungskampagne gegen Seenotretter auf dem Rücken von Menschen in Lebensgefahr. Es ist kein Verbrechen, Menschen zu retten. Wir stehen solidarisch zu Sea-Watch und Kapitänin Carola Rackete sowie zu anderen Seenotrettern wie der Crew der „Iuventa“. Es darf nicht sein, dass ihnen wegen lebensrettender Hilfe auf dem Mittelmeer Haft und Strafe drohen.
Unsere Teams in Libyen sehen jeden Tag, wie dramatisch und lebensbedrohlich die Situation von Flüchtlingen und Migranten dort ist. Es ist zynisch, dass die EU-Staaten mit Hilfe der libyschen Küstenwache und durch gezielte Maßnahmen gegen zivile Rettungsschiffe die Flucht aus diesem Konfliktgebiet nahezu unmöglich machen. Die EU-Staaten müssen ihre Unterstützung für das Zurückbringen von Flüchtlingen und Migranten nach Libyen sofort beenden. Die Kriminalisierung Weiterlesen Solidarität mit Sea-Watch –