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Wie am 26.09.2021 durch einen Bericht bekannt wurde, diskutierte der US-Auslandsgeheimdienst CIA bereits im Jahr 2017 die Entführung und außergerichtliche Ermordung des Enthüllungsjournalisten Julian Assange. Die Diskussionen wurden augenscheinlich auf der obersten Regierungsebene geführt. Assange befand sich zu diesem Zeitpunkt in der Londoner Botschaft von Ecuador. Er sitzt mittlerweile seit Jahren in Isolationshaft und wehrt sich gegen eine Auslieferung in die USA, wo – wie er nachvollziehbar argumentiert – sein Leben in Gefahr ist und ihn eine unverhältnismäßige Strafe für seine journalistische Tätigkeit erwartet. Der Aufschrei in der westlichen Welt blieb trotz einer so eklatanten Verletzung der vielbeschworenen „westlichen Werte“ erwartungsgemäß aus. Die Verfolgung von Journalist:innen ist für die westlichen Politiker:innen und Medien nur dann besonders besorgniserregend, wenn sie von bestimmten Akteur:innen ausgeht. Im selben Zusammenhang wurde auch bekannt, dass die US-Administration plante, Journalist:innen zu „Informationshändlern“ umzudefinieren, um den besonderen Schutz der Presse zu umgehen. Assange war ursprünglich bekannt geworden, als er 2010 Videomaterial veröffentlichte, aus dem hervorging, wie US-Soldaten während des Irakkriegs anlasslos Zivilist:innen, darunter Journalisten und Kinder, ermorderten und sich über diese Morde belustigten.