In Sion (VS) zeigt sich, was es heisst, wenn ein Spital an seine Grenzen stösst. Erste Intensivpatienten müssen abgewiesen werden. Ärzte berichten von einem «ethischen Dilemma».
Anästhesieärztin Natalie Urwyler: «Alles, was wir hier machen, ist Symptombekämpfung.» (Sion, 23. Oktober 2020)
Arnaud Péllissier / Spital Wallis Sion
Es sind die Augen, die Natalie Urwyler nie vergessen wird. Die Augen der Corona-Patienten, aus denen die Angst vor dem Tod spricht, wenn sie nach Luft ringen. Im Gegensatz zur ersten Welle werden die Kranken heute im Spital erst später beatmet. Man geht inzwischen davon aus, dass dieses Zuwarten die Heilungschancen fördert. So genau weiss es aber niemand.