Warum die Berichterstattung des Boulevardmediums über eine Corona-Studie schon am journalistischen Handwerk scheitert
Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie an der Charité in Berlin
dpa/Christophe Gateau
»Wo Bild als Zeitung durchgeht, gelten Frisöre als Hirnforscher. Und führen sich auch so auf«, erklärte der Autor und Sänger Wiglaf Droste 2010 in einen Interview in der »Süddeutschen Zeitung«. Das Zitat ist Teil einer Antwort auf die Frage, wen sich Droste als Chefredakteur der »taz« für einen Tag vorstellen könnte, nachdem der damalige »Bild«-Chef Kai Diekmann diese Position bereits inne hatte. Der Künstler machte sich mit der Äußerung darüber lustig, dass linksliberale Journalisten sich einen Mann der Springer-Presse ins Haus holten und dafür feierten, obwohl es sich bei »Bild« um ein »Organ der Niedertracht« (Max Goldt, Schriftsteller) handelt.
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Wie das Boulevardblatt arbeitet, musste gerade Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie an der Charité in Berlin, erfahren. Im Gegensatz zu vielen anderen »Opfern« der »Bild«-Methoden machte Weiterlesen Drosten blamiert die »Bild« mit nur einem Tweet