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Zehntausende Deutsche gehen heute in die Kirchen.
Sie setzen sich hin. Hören sich die Predigt von Nächstenliebe und Helfen in Not an. Nicken anständig. Und sehen den Rest des Jahres weiter zu wie Flüchtlinge, deren Zuhause wir zerstört haben, im Mittelmeer ertrinken. |
Durchmarsch Richtung Osten

NATO-»Speerspitze« mit Ziel Russland: Bundeswehrsoldaten auf einem Leopard-2-Panzern in Litauen (Mai 2017)
Es wird die umfangreichste Verlegung von US-Truppen nach Europa seit mehr als einem Vierteljahrhundert sein: das Großmanöver »Defender Europe 20«, mit dem die Mächte des Westens schon bald nach den Feiertagen das neue Jahrzehnt einläuten wollen. Offiziell ist es eine US-Übung, faktisch aber proben die NATO-Staaten den Aufmarsch in einen etwaigen gemeinsamen Krieg gegen Russland. US-Truppen, so lautet das Szenario, werden über den Atlantik nach Westeuropa und weiter nach Polen sowie in die baltischen Staaten geführt, also in größtmögliche Nähe zur russischen Grenze. Dort finden weitere Kriegsübungen statt. Aktiv beteiligt sind Soldaten aus insgesamt 18 Ländern, darunter die Bundesrepublik. Die Vorbereitungen sind längst im Gange, erste Truppenbewegungen werden im Februar erwartet.
Die US-Streitkräfte nutzen »Defender Europe 20«, um ihre gesamte Logistikkette in Richtung Osteuropa zu testen. Zunächst werden 20.000 GIs aus den USA nach Europa eingeschifft. Dort sollen sie Kriegsgerät aus vier speziellen Materiallagern erhalten, die in Westeuropa angelegt worden sind: eines in den Niederlanden (Eygelshoven), eines in Belgien (Zutendaal), zwei in Deutschland (Dülmen, Miesau). In diesen Lagern – im Militärjargon ist von Army Prepositioned Stock (APS) die Rede – befinden sich unter anderem Panzer, Haubitzen und gepanzerte Truppentransporter. Damit ausgerüstet – die U. S. Army Europe spricht von 13.000 Objekten –, sollen die Einheiten sich in Richtung Osten bewegen und gemeinsam mit ungefähr 9.000 in Europa stationierten US-Soldaten, 7.000 Nationalgardisten und 750 US-Reservisten unweit der russischen Westgrenze weitere Manöver abhalten. Ein Beispiel: In Polen sollen US-Einheiten gemeinsam mit polnischen Verbänden eine Flussüberquerung proben. Hinzu kommen Kriegsübungen wie das zuletzt alle zwei Jahre in Polen und den baltischen Staaten abgehaltene »Saber Strike«.
Die Bundeswehr beteiligt sich an »Defender Europe 20« mit rund 1.750 Soldaten. Vor allem unterstützt sie die US-Einheiten beim Vormarsch nach Osten: bei der Routenplanung etwa, heißt es aus Militärkreisen, mit der Absicherung und der Begleitung der US-Truppentransporte, mit Betankung, durch die Bereitstellung von Unterkünften und Verpflegung, auch mit IT-Infrastruktur. Involviert sind auf deutscher Seite laut Angaben der Bundeswehr unterschiedlichste Kräfte »vom Jäger und Panzerpionier über den Sanitäter bis zum Feldjäger«. Formal ist von »Host Nation Support« die Rede. Dabei handelt es sich um die vertraglich festgelegte Unterstützung für verbündete Truppen, wenn diese sich in Deutschland aufhalten. Für die Streitkräftebasis, den Organisationsbereich der Bundeswehr, der für Host Nation Support zuständig ist, geht es bei der Kriegsübung um ganz praktische Aspekte: Passen etwa, so fragt ihre PR-Abteilung, »ein M1 Abrams oder der amerikanische Schützenpanzer Bradley auf die deutschen Schwerlasttransporter Mammut und Elefant?« Oder: Halten Straßen und Brücken wirklich stand, wenn ein Tieflader mit einem außergewöhnlich schweren US-Kampfpanzer über sie rollt? Die Kombination kann laut Auskunft der deutschen Streitkräfte immerhin mehr als 130 Tonnen wiegen.
Neben allerlei technischen Fragen, zu denen auch eine Optimierung der Organisationsabläufe gehört, geht es um weitere Aspekte. Betrachtet man die Routen, über die die US-Streitkräfte nach Osten rollen werden, dann zeigt sich: Deutschland wird, so formuliert es die Bundeswehr, »aufgrund seiner geostrategischen Lage im Herzen Europas zur logistischen Drehscheibe« – jedenfalls dann, wenn es um Kriege in Ost- oder Südosteuropa, faktisch also um etwaige Kriege gegen Russland geht. Wie die »Drehscheibe Deutschland« im Manöver- und wohl auch im Kriegsfall aussehen wird, das kann man gleichfalls bei der Bundeswehr erfahren: »Transportkolonnen in der Nacht auf deutschen Autobahnen, lange Güterzüge, die durch deutsche Bahnhöfe gen Osten rollen, Panzer auf Binnenschiffen im Ruhrgebiet.« Das ist – zumindest in der Intensität, die sich bei Defender Europe 20 einstellen wird – für die Anwohner wohl doch noch ein wenig ungewohnt. Es geht bei dem Großmanöver aus Sicht der deutschen Eliten denn auch darum, die Bevölkerung an die Militärpräsenz zu gewöhnen. Ob das gelingt, ist womöglich noch nicht ausgemacht. US-Truppentransporte durch Deutschland hat es in den letzten Jahren regelmäßig gegeben: Seit 2017 werden alle neun Monate US-Einheiten aus den USA quer durch West- nach Osteuropa verlegt, um dort im Rahmen der US-amerikanischen Operation Atlantic Resolve (OAR) Manöver mit einheimischen Truppen zu veranstalten. Während des US-Durchmarschs durch Deutschland ist es bereits häufiger zu Protesten gekommen.
Für die Bundeswehr ist die Beteiligung an »Defender Europe 20« nur ein Teil ihres Gesamtbeitrags zum NATO-Aufmarsch gegen Russland. Nach wie vor führt sie das multinationale NATO-Bataillon in Litauen, das dort mit einheimischen Verbänden kooperiert und im Kriegsfalle gemeinsam mit diesen kämpfen würde – nach Lage der Dinge natürlich gegen Russland. Im zu Ende gehenden Jahr 2019 hat sie darüber hinaus die Führung über die NATO-»Speerspitze« inne. Die deutsche Kriegsmarine nimmt darüber hinaus eine wichtige Rolle bei der Kriegsvorbereitung in der Ostsee ein, bei der es ebenfalls gegen Russland geht. Und bereits 2023 wird die Bundeswehr erneut die Führung über die NATO-»Speerspitze« übernehmen.
schöner, neoliberaler ablenkungsversuch
sibylle berg (@SibylleBerg) schöner, neoliberaler ablenkungsversuch. „fang bei dir an, wenn du die welt retten willst.“ Das ist zu klein gedacht. Das System Kapitalismus muss revolutioniert werden. Ich mach das gerne, muss nur schnell noch tee kochen
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ZDF heute (@ZDFheute) |
Wir müssen für den #Klimaschutz unser „Leben verändern“: Bundestagspräsident Schäuble #CDU fordert Abstriche etwa bei Urlaubsreisen. „Klimaschutz gibt es nicht zum Nulltarif“ #FridayForFuture #Weihnachten #weihnachtenundklimakrise#Klimapaket #CO2 zdf.de/nachrichten/he…
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