
„Pflaster drauf“ geht leider nicht. Eine Demonstrantin in Stuttgart.
(Foto: picture alliance/dpa)
Während Hunderttausende in Deutschland auf die Straße gehen, präsentiert die Bundesregierung ihr Klimapaket. Aus Sicht des Experten Volker Quaschning ist es ein Desaster, ohne „Logik und Sachverstand“, ohne den Willen, etwas zu verändern. „Die Maßnahmen wären gut, wenn wir 200 Jahre Zeit hätten.“
n-tv.de: Herr Quaschning, das Klimapaket der Großen Koalition sollte ein „großer Wurf“ werden. Ist der gelungen?
Volker Quaschning: Die Regierung tut so, als ob wir 200 Jahre Zeit hätten. In dem Fall wären die Maßnahmen gut, aber nicht bei 15 Jahren. Das geht komplett am Bedarf vorbei.
Schauen wir mal konkret: Die CO2-Bepreisung soll 2021 starten mit einem Festpreis von zehn Euro pro Tonne CO2. Bis 2025 soll der Preis schrittweise auf 35 Euro steigen.
Eine Bepreisung von zehn Euro pro Tonne CO2 bedeutet umgerechnet etwa drei Cent mehr pro Liter Sprit. Wenn Sie eine Straße weiter zur nächsten Zapfsäule fahren, haben Sie auch drei Cent pro Liter Unterschied. Das wird doch keinen Menschen dazu bringen, weniger Auto zu fahren. Das ist jetzt der „große Wurf“? Wir warten zwei Jahre, beschließen dann drei Cent pro Liter Sprit, was ganz langsam ansteigt, um damit die Emissionen im Verkehr um 40 Prozent zu senken? Ich erkenne da keine Logik und keinen Sachverstand. Weiterlesen „Keine Logik und kein Sachverstand“